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Relativ neu am Markt und für das Vollformat taugliche ist das Samyang 12mm/f2.8 ED AS NCS Fisheye, welches in Südkorea gefertigt und auch unter den Markennamen Walimex Pro, Rokinon, Vivitar u.a. vertrieben wird. Das Objektiv ist für Spiegelreflexkameras konstruiert, d.h. auf ein relativ großes Auflagemaß (Abstand hintere Linse zum Sensor) ausgelegt. Allerdings gibt es auch Versionen für spiegellose Systemkameras, wobei der hintere Teil einfach mit einem Tubus verlängert wird. |
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Momentan sich folgende Anschlüsse erhältlich: Canon EOS, Canon M, Nikon AE, Pentax K, Sony Alpha, Sony E, Olympus 4/3, Samsung NX, Micro Four Thirds und Fuji X. |
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Als Fan und Besitzer von mehreren Fisheyeobjektiven bin ich also speziell dieser Frage nachgegangen und habe es an einem baugleiches Walimex Pro 12mm / 2.8 Fisheye ausprobiert. Konkret, ich habe Kugelpanoramen damit aufgenommen und mir die Lücken im Bodenbereich angesehen. |
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Um es gleich vorwegzunehmen: Der Bildwinkel ist kleiner als beim Canon- oder Tokina-Fisheye-Zoom, verglichen jeweils bei 12mm Brennweite. Anders ausgedrückt: Wenn man beim Canon EF 8-15mm / 4 L USM am Zoom 14mm einstellt, erhält man in etwa den gleichen Bildwinkel wie beim Samyang 12mm / 2.8 Fisheye. Dies liegt anscheinend daran, dass beim Samyang / Walimex Objektiv eine andere Projektionsart als bei den Konkurrenten verwendet wird. Der Randbereich wird hierbei nicht so stark gestaucht, was dem Schärfeeindruck hier erhöht, aber auch den Bildwinkel beschränkt. |
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Vorteilhaft ist, dass das Zentrum der Eintrittspupille "Nodalpunkt" nicht so winkelabhängig wie bei den klassischen Fisheye Konstruktionen ist. In der Praxis bedeutet dies, dass der "Restfehler" (minimale Anschlussfehler im fertigen Panorama), der bei Fisheyeobjektiven trotz optimaler Einstellung am Panoramakopf auftritt, minimiert wird. Somit ist dieses Objektiv für die Panoramafotografie dann doch wieder hoch interessant, auch wenn die "Bodenlücke" bei einem Kugelpanorama mit nur 4 Aufnahmen relativ groß ist. |
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Es ist ein rein manuelles Objektiv: Blende und der Fokus werden von außen an jeweils einem Drehring eingestellt. Für Panoramafotografen sollte dies kein Problem darstellen, wir arbeiten ohnehin manuell um Fokus und Belichtung innerhalb der Serie konstant zu halten. Einzig bei der Nikon AE Version werden die Blendenwerte in die EXIF-Daten der Aufnahmen geschrieben. Bei allen anderen Anschlüssen (ich war mit einem Exemplar für Canon EOS unterwegs) weiß man später also nicht, welche Blende verwendet wurde. |
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Die Gegenlichtblende ist abnehmbar - ich weiß allerdings nicht warum, denn sie stört nicht, d.h. ragt selbst an einer Vollformatkamera nicht ins Bild. Sie herunter zu nehmen würde das Gegenlichtverhalten verschlechtern und bei der Handhabung die Frontlinse gefährden. Ohne sie hält der Objektivdeckel auch nicht. Meine Empfehlung also: immer drauf lassen. Glücklicherweise ist der Haltemechanismus relativ streng, d.h. sie wird sich in der Praxis kaum von selber lösen. |
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Möchte man sein Kugelpanorama mit möglichst wenig Aufnahmen machen ist die "Slantposition" hochinteressant. Um den verfügbaren Bildwinkel des Fisheyeobjektives optimal auszunutzen wird die Kamera um 60° gegenüber der Horizontalen und zusätzlich um ca. 8° nach oben geneigt montiert, sodass auf die Aufnahme des Zenits verzichtet werden kann. Um das Objektiv in dieser Art und Weise zu montieren und es beim Panoramaschwenk gleichzeitig um das Zentrum der Eintrittspupille zu drehen ist das Novoflex VR-System Slant ideal. Ich schätze dieses System sehr, da es sich mit vielen unterschiedlichen Fisheyeobjektiven kombinieren lässt. |
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Also auf zum ersten Test: 4 Aufnahmen, jeweils um 90° gedreht, Slantposition, keine Zenitaufnahme. Normalerweise verwendet man hierfür ein Einbeinstativ. Damit dieser Test aber präzise und vergleichbar wird habe ich diesmal ein Dreibeinstativ und die Novoflex Drehplatte PANORAMA Q=6/8 II verwendet (Abb. links). Stellt man den Hebel der Drehplatte auf 8 und macht bei jedem zweiten Rastpunkt eine Aufnahme dreht man jeweils exakt um 90°. |
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Ergebnis: Der fehlende Bereich im Nadir, das "Sägeblatt" ist angenehm klein, eine Retusche ist gut machbar. Hier das Resultat. |
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Wer bereits einen klassischen Panoramakopf für mehrzeilige Panoramen besitzt kann diesen natürlich ebenfalls nutzen. In diesem Fall empfehle ich 60° horizontaler Verdrehwinkel und 20° vertikal nach unten und anschließend eine Zenitaufnahme, genau nach oben. Insgesamt also 7 Aufnahmen. Ich verwendete das neue Novoflex VR-System Slim. |
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Übrigens, egal ob man jetzt 4, 6 oder 7 Aufnahmen macht, die Größe bzw. Auflösung des fertigen Panoramas beeinflusst dies nicht, sie bleibt, sofern man die selbe Kamera benutzt, immer gleich, da sich die Anzahl der Pixel pro Grad Bildwinkel nicht ändert. Unterschiede gibt es lediglich in der Überlappung und in der Größe des "fehlenden Bereichs" am Boden. Wer diesen Bereich mit einer zusätzlichen Aufnahme füllen möchte, dem empfehle ich die "Viewpoint Correction" Methode in PTGui Pro, die ich in einem Video mal beschrieben hatte. |
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Um es kurz zu sagen: "Super". Schärfe bei meinem Testexemplar auf sehr hohem Niveau und vor allem sehr gleichmäßig bis in die Ecken. Während bei anderen Herstellern die optische Leistung zum Rand hin stetig abnimmt ist dies beim Samyang / Walimex 12mm f 2.8 Fisheye rein subjektiv nicht feststellbar. Hinzu kommt ein sehr unproblematisches Gegenlichtverhalten: Flares treten kaum auf, selbst wenn sich die Sonne in einer Ecke des Suchers befindet. Hier verhält es sich ähnlich meinem Canon EF 8-15mm / 4 L USM Fisheye, welches mehr als das doppelte kostet. Beide Objektive verfügen über eine spezielle Nanokristall Antireflexvergütung, die Flares wirkungsvoll unterdrückt. Begeistert bin ich auch von der Korrektur der chromatischen Aberration, diese ist besser als bei allen anderen Fisheyeobjektiven, die ich bis heute testen konnte. Diese Farbsäume an kontrastreichen Kanten sind zwar erkennbar, aber um einiges schmaler als bei vergleichbaren Objektiven. |
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Mit dem Klick auf die Lupe gelangen Sie zu meinem flickr-Bereich, wo Sie sich die Testaufnahme in voller Auflösung herunterladen können. Benutzt habe ich das Samyang / Walimex Pro 12mm f 2.8 Fisheye bei Blende 11. Unten sehen Sie den oben markierten Bereich in der 100% Ansicht "tatsächliche Pixel", einmal mit dem Canon- und einmal mit dem Samyang Objektiv vom selben Standpunkt aus aufgenommen. |
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Und was ich beim Samyang besonders hübsch finde ist der 18-strahlige Stern von Punktlichtquellen, verursacht durch die 9 Lamellen der Blende. Mein Sigma 15mm f2.8 Fisheye |
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Richtig gute Ergebnisse liefert das Samyang 12 mm / 2.8 Fisheye bei den Blenden 5.6, 8 und 11. Als beste Allroundeinstellung für die Panoramafotografie empfehle ich daher die f11 und Fokus mittig zwischen 1m und unendlich, dann reicht die Tiefenschärfe von etwa 40cm bis unendlich - ideal wenn man in der Bildgestaltung mit viel Vordergrund arbeitet, so wie in meinen Beispielpanoramen. |
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Wie bei allen manuellen Samyang Fisheyeobjektiven sollte man in PTGui folgendes beachten: Da das Objektiv mangels elektronischer Kontakte keine EXIF-Daten abliefert, erkennt PTGui dieses Objektiv nicht automatisch als Fisheye. Dies muss man natürlich ändern: Also auf "Full Frame Fisheye" umstellen und die 12mm Brennweite vorgeben. |
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Um die richtigen Werte im Optimizer einzustellen muss man in den Advanced Modus umschalten. Im Bereich "Optimize globally" setzt PTGui einige Häkchen nicht automatisch wie bei anderen Objektiven. Die Häkchen einfach wie hier abgebildet setzen und anschließend den Optimizer laufen lassen. |
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Nachdem die Berechnungen abgeschlossen sind quittiert dies PTGui mit dem Kommentar "This is very good". Wenn nicht, haben Sie etwas falsch gemacht. |
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Eine moderne Optik, die ganz hervorragende Ergebnisse liefert. Preisgünstig da auf Autofokus und automatische Blendensteuerung verzichtet wurde. Aber dies stört in der Panoramafotografie kaum. |
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Jan Röpenack, September 2015
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